Gastkommentar von Raimund Brichta Börsenreporter n-tv
➡️ Am Montag, den 3. Januar 1994 traf ich mit einem kleinen Redaktionsteam aus Frankfurt im ntv-Sendezentrum in der Berliner Taubenstraße ein. Es war mein erster Tag bei ntv, und es war gleichzeitig der Start der Tele-Börse bei Deutschlands führendem Nachrichtensender. Seitdem darf ich die ntv-Wirtschaftsberichterstattung mitgestalten und erlebe jeden Tag eine großartige Zeit in einem großartigen Team 👍
➡️ Wir waren damals die ersten, die gegen den Widerstand eingesessener Parketthändler die Berichterstattung umstellten: Vom Parkett-DAX, der erst um 10:30 Uhr an den Start ging und schon um 13:30 Uhr Feierabend machte, wechselten wir zum Xetra-DAX, der zu dieser Zeit noch IBIS-DAX hieß und der von morgens bis abends berechnet wurde. Heute ist das eine Selbstverständlichkeit.
➡️ Auf Widerstand mancher Altprofis stieß seinerzeit auch, dass wir konsequent prozentuale Kursveränderungen von Aktien verwendeten anstelle absoluter. Auch das ist heute selbstverständlich, weil absolute Veränderungen schlichtweg nicht vergleichbar sind. Trotzdem war dies damals noch üblich, den Weg zur Vernunft mussten wir erst ebnen.
👉 Später begleiteten wir kritisch den Aufstieg und Fall des Neuen Marktes oder das Aufpumpen und Platzen der Dotcom-Blase genauso wie die Finanz- und die Eurokrise, den Corona-Crash oder den Wirecard-Skandal. Zu meinen persönlichen Highlights zählen im Sommer 2010 die Schlussglocke an der Wall Street gemeinsam mit einer ntv-Delegation und im Mai 2012 das Miterleben des Facebook-Börsengangs, der zuvor gehypt und dann zum Desaster wurde.
💡Facebook ist jedoch ein Beispiel dafür, dass sich die Aktienanlage trotz aller Krisen langfristig lohnt, was auch der DAX beweist: Als ich vor genau 30 Jahren bei ntv begann, stand der DAX bei 2.267 Punkten, heute steht er bei 17.000, und in 30 Jahren dürfte er auf weit über 100.000 Punkte geklettert sein 💡