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Handelskrieg zwischen den USA und China – Strafzölle

Handelskrieg zwischen den USA und China – Strafzölle

Der Handelskrieg zwischen den USA und China beschäftigt weltweit die Börsen. Aber bisher bleibt festzustellen, es hält sich noch im Rahmen und wir dürfen annehmen, dass er ganz schnell abflaut, je näher die Kongress- und Senatswahlen in den USA im November 2018 rücken. Schließlich möchte Präsident Trump ja seine Wiederwahl in zwei Jahren nicht gefährden, in dem er die parlamentarischen Mehrheiten verliert und als geschwächter Präsident in den Kampf um den Wiedereinzug in das Weiße Haus geht.

Die Chinesen haben ganz geschickt auf die Strafzölle reagiert, in dem sie bei ihren Gegenmaßnahmen auf die konservative Wählerschaft des Präsidenten zielen. Die Agrar-Strafzölle der Chinesen lassen die Republikaner plötzlich um die Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus zittern, schließlich sind die Farmer von Kalifornien und Washington am Pazifik bis Missouri, Indiana und Ohio im Mittleren Westen die Machtbasis für die republikanische Partei. Und die interessiert nicht, ob ein paar Arbeitsplätzen in den Stahlwerken erhalten oder geschaffen werden. Diese zahlenmäßig umfangreiche Klientel will wissen, was am Ende aus dem Verkauf von Weizen, Mais und Sojabohnen in der eigenen Geldbörse übrig bleibt.

Die USA befinden sich in einer Situation, wo sie nur verlieren können. Im Handelskrieg gegen China haben sie eindeutig die schlechteren Karten. Aktuell bewegen sich beide Staaten in einem rhetorischen Drohszenario, frei nach dem alttestamentarischen Motto: Auge um Auge, Zahn um Zahn. 1300 chinesische Importgüter im Wert von 50 Mrd. Dollar wollen die USA mit Strafzöllen von Prozent belegen. Peking antwortete mit einer Liste von 106 amerikanischen Waren. Wert, wen wundert es, ebenfalls 50 Mrd. Dollar. Industrieroboter, Raumfahrt- und Telekommunikationsausrüstung gegen Sojabohnen, Autos, Whisky, Zigarren, Mais und Orangensaft. Das chinesische Parteiorgan „Volkszeitung“ schreibt: „Es ist ein Spiel zwischen zwei globalen Riesen.“

Handelskrieg zwischen den USA und China

Ein entscheidender Vorteil im „worst case“ Szenario

Allerdings liegt der Vorteil auf Seiten der Volksrepublik China. Die Chinesen haben dafür gesorgt, dass der Dollar die Nummer eins als Weltwährung bleibt. Die erzielten Exportüberschüsse wurden über die Jahre in US-Anleihen gesteckt. Sie besitzen amerikanische Staatsanleihen im Wert von mehr als einer Billion Dollar. China ist international gesehen der größter Gläubiger der USA, einmal abgesehen von der US-Notenbank selbst. Das wiederum bedeutet, dass der amerikanische Wohlstand von der Gnade der Volksrepublik abhängig ist. Es reicht nach Ansicht Ihres Autors aus, in einem Statement der Chinesischen Zentralbank den massiven Verkauf eines Teils der Anleihen anzukündigen, um den auf Pump finanzierten Wohlstand in den USA erheblich zu beeinträchtigen. Die Kurse der US-Staatsanleihen würden crashen, die USA würden auf ihren Schuldenberg sitzend, keine Käufer mehr für ihre Staatsanleihen finden. Der Dollar verlöre dann in der Folge seine Funktion als Weltleitwährung und das Schuldenkartenhaus mit unabsehbaren Folgen für die amerikanische Bevölkerung bricht auch zusammen. Das Argument der Amerikaner, die Chinesen werden sich selbst mit dem Wertverlust der Anleihen schaden, wird die Volksrepublik überleben. China ist von niemandem finanziell abhängig. Sie haben Zeit und Geduld, das haben sie in den letzten 5.000 Jahren ihrer Geschichte hinlänglich bewiesen. Die Amerikaner müssen es erst noch beweisen.

Ist ein Handelskrieg unvermeidlich?

Auffällig ist schon die Tatsache, dass es bisher bei Ankündigungen für die Verschärfung bei den Strafzöllen blieb. Weder die Administration in Washington noch Peking haben bis heute einen festen Termin genannt, an dem die Strafzölle wirklich erhoben werden sollen. Im nächsten Schritt soll wohl doch ernsthaft verhandelt werden. Offen ist allerdings, was der selbsternannte Dealmaker Donald Trump bereit ist, zu akzeptieren. Ein Deal könnte für die amerikanische Seite mit Zugeständnissen der Chinesen möglich sein. China erwägt zum Beispiel größere Mengen Halbleiter in den USA zu kaufen. Die Forderung nach einer Lockerung der Anforderungen an Joint Ventures für ausländische Investoren würde auch den Plänen der chinesischen Wirtschaft helfen, weiteres Knowhow und ausländisches Kapital in das Land zu bringen. Ein Problem, das viele andere Staaten auch betrifft, wären zum Beispiel im ersten Schritt höhere chinesische Zahlungen für geistiges Eigentum aus den USA. Die anderen Industrienationen, insbesondere Deutschland, könnten sich diesem Deal in eigenen Verhandlungen mit der chinesischen Führung anschließen.

Nichts werden wird es allerdings mit dem schnellen Abbau des 100Mrd. Dollar umfassenden Handelsdefizits zu Lasten der USA. Das kann nur langfristig über Jahre hinweg geschehen, nur ist dann der Präsident in Washington ein anderer.

Fazit:

Die Märkte werden so oder so nicht zur Ruhe kommen, solange nicht alle Streitigkeiten beigelegt sind. Die hohe Volatilität der Börsen sollten Kleinanleger nutzen, um zurückgekommene, aber hohe Substanz aufweisende, Papiere für ihre Depots einzusammeln.