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Die Europäische Zentralbank wurde 20 Jahre alt

Die Europäische Zentralbank wurde 20 Jahre alt und keiner hat es gemerkt

Mag sein, dass die Europäische Zentralbank (EZB) hierzulande nicht gerade in einem positiven Licht gesehen wird und deshalb der 20. Jahrestag ihrer Gründung in den Medien nicht groß erwähnt wurde. Aber es gibt ja auch wenig Grund zum Jubel für die Millionen deutschen konservativen Sparer, deren Spargroschen aufgrund der Nullzinspolitik der EZB zerfließen wie Butter in der Sonne.

Ein Blick in die Geschichte der EZB

Die Europäische Zentralbank (Englisch: European Central Bank, ECB; Französisch: Banque Centrale Européenne, BCE) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Organ der Europäischen Union. Sie wurde am 1.6.1998 gegründet als gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken (NZB) der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB).

Grundlage für die Arbeit der EZB ist der berühmte Vertag von Maastricht aus dem Jahr 1992. Seit 2007 besitzt die EZB formal den Status als Organ der Europäischen Union (EU), auch wenn nicht alle 28 Mitgliedsländer der EU den Euro als gemeinsame Währungseinheit führen. Derzeit können die Bürger von 19 Ländern grenzübergreifend mit Euro und Cent bezahlen.

Der erste und damit Gründungspräsident war der Niederländer Wim Duisenberg, der die Zentralbank bis 2003 führte. Ihm folgte der Franzose Jean-Claude Trichet. Und seit 2011 ist der Italiener Mario Draghi für die Euro-Währung zuständig.

Aufgaben und Ziele der EZB

Das Hauptziel der EZB ist die Sicherung der Preisniveaustabilität. Dabei gilt es, große Schwankungen des Geldwertes zu vermeiden. Die Zielgröße ist die Inflation, deren Rate laut Maastrichter Vertrag auf unter, aber nahe 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgelegt ist.

Weiteres Ziel der EZB ist die Unterstützung der Wirtschaftspolitik in der Europäischen Gemeinschaft zur Erreichung eines hohen Beschäftigungsniveaus und dauerhaften Wachstums, aber ohne Gefährdung der Preisniveaustabilität.

Die Hauptaufgaben der EZB sind unter anderem die Festlegung und Durchführung der Geldpolitik – hier ist das Hauptinstrument der Leitzins (aktuell null Prozent) sowie die Durchführung von Devisengeschäften –, die Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten (Portfolio-Management) und die Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld, insbesondere aber die Förderung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs. Dazu gehört die Genehmigung der Ausgabe des Euro-Papiergeldes – die Ausgabe selbst erfolgt durch die nationalen Zentralbanken.

Aber auch die Aufsicht über Kreditinstitute und die Stabilität der Finanzmärkte, die Beratung der Gemeinschaft und nationaler Behörden, die Zusammenarbeit mit anderen internationalen und europäischen Organen, die Sammlung der für die Erfüllung ihrer Aufgaben notwendigen statistischen Daten und natürlich auch die Erstellung einer Zentralbankbilanz gehören zum umfangreichen Tätigkeitsbereich der EZB.

Die Probleme der EZB

Beginnen möchten wir mit einem Lob an die EZB: Bei Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 hat sie sich als einzige funktions- und handlungsfähige Institution in Europa erwiesen und damit das totale Politikversagen in den einzelnen Staaten kaschiert. Das schuf ein gewisses Vertrauen in die Maßnahmen der EZB, von dem sie heute noch zehrt.

Allerdings hat sie mit ihrer nun schon 10 Jahre andauernden ultralockeren Geldpolitik eine Enteignung von Millionen Sparern, die mit konservativen Anlagen für ihr Alter vorsorgen wollten, eingeleitet. Für 2019 hat sie aktuell einen vorsichtigen Ausblick auf eine minimale Zinserhöhung angedeutet, wenn es die Situation erlaubt.

Mit den Aufkäufen von Staatsanleihen, die nach dem Maastrichter Vertrag verboten sind, hat die EZB eine unerlaubte Staatsfinanzierung betrieben. Die Anleihekäufe wurden nach mehr als 10 Jahren aber jetzt endlich zurückgefahren und werden nun eingestellt.

Mit dem im Juni 2016 aufgelegten Programm zum Ankauf von Unternehmensanleihen (Corporate Sector Purchase Programme – CSPP) reduzierte die EZB die ohnehin schon geringe Liquidität auf dem Markt für Unternehmensanleihen weiter, was dazu führte, dass kleine und mittlere Unternehmen ohne Direktzugang zum Kapitalmarkt benachteiligt wurden.

Wir könnten die kritikwürdigen Punkte an der EZB noch weiterführen, müssen aber auch gleichzeitig sagen, dass die historisch junge EZB sich bisher allen Spekulationen gegen den Euro erfolgreich in den Weg gestellt hat und alle Angriffe auf unsere Gemeinschaftswährung abwehren konnte. Dafür gebührt ihr berechtigt Dank und Anerkennung.

Fazit

Die EZB bleibt weiter im Auge des Sturms. Die nächste Finanzkrise kommt bestimmt, zu groß sind die Schulden der Staaten im Euro-Raum, aber auch in anderen Währungsräumen. Dazu gesellen sich noch die Probleme, wenn die Konjunktur schwächelt. Auch die Politik muss notwendige Reformen anpacken und umsetzen. Ob die geschaffenen Instrumente (Europäischer Stabilitätsmechanismus etc.) ausreichend sind, werden wir dann spätestens in der nächsten Krisensituation sehen.

Eins hat die EZB aber geschafft: Sie hat den Kauf von Aktien und Aktienfonds als einzige vernünftige Alternative zu den konservativen Sparformen aufgezeigt. Auch unser NDAC-Fonds konnte davon profitieren, das ist uns ein Prosit auf das 20-Jährige wert!!!