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Der Flash Crash im Februar 2018

So etwas nennt man Flash Crash

Wir haben am Aktienmarkt einen starken Jahresauftakt gesehen, bis zu jenem Tag, an dem die weltweiten Aktienmärkte crashten. Die Kurse strebten so stark gen Süden, da wurden bei geschichtsbewussten Aktienanlegern Erinnerungen an den „Schwarzen Freitag“ geweckt. Wiederholte sich hier die Geschichte oder was da los am 05.02.2018? Müssen sich die vielen neuen, aber auch die erfahrenen Aktienanleger, Sorgen um ihr Investment machen oder ist alles halb so schlimm? War alles nur ein Flash Crash? Arbeiten wir das Geschehen auf und versuchen wir Erklärungen für den Absturz zu finden und uns als Kleinanleger richtig zu positionieren

Was geschah am 05.02.2018?

Bekanntlich ist am jenem Montag im späteren US- Handel eine geradezu panische Situation ausgebrochen. Der amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial sackte zeitweise um knapp 1600 Zähler ab. Er unterschritt damit die Marke von 24.000 Punkten. Das bedeutete, er verlor damit so viele Punkte an einem Handelstag, wie nie zu vor in seiner Geschichte. Die bisherigen Jahresgewinne wurden ausradiert und dazu kamen auch noch die erzielten Gewinne des Dezember 2017, die sich ebenso in Luft aufgelöst hatten. In der Folge gingen die Aktienmärkte weltweit in die Knie und verloren ebenfalls ihre Gewinne.

Und was geschah am „Schwarzen Freitag“?

Historisch bewanderte Wertpapieranleger dachten gleich an jenen berühmt- berüchtigten „Schwarzen Freitag“, jenen 25.Okober 1929, der die Weltwirtschaftskrise auslöste mit all seinen bekannten negativen und schrecklichen Folgen für die Menschheit. Ende der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden die Anleger immer sorgloser und setzten auf kreditfinanzierte Wertpapiere an der Wall Street, kauften Aktien von Unternehmen, die sie kaum kannten. Eine enorme Blase bildete sich, die am Donnerstag, dem 24.Oktober 1929, platzte. Da die Nachricht, erst am Freitag Europa erreichte, wurde das Synonym „Schwarzer Freitag“ geboren.

War der Absturz Anfang Februar 2018 ein vergleichbarer Crash?

Die klare Antwort lautet: nein. Was wir erlebten, war ein Flash Crash an den internationalen Börsen. Für alle, die das Wort zum ersten Mal hören, hier die Erklärung:

Flash Crash sind mehrere, von den normalen Schwankungen extrem abweichende, starke Kurseinbrüche an den Finanzmärkten. Sie dauern in der Regel nur Minuten. In der Folge des plötzlichen Einbruchs erholen sich die Märkte wieder sehr schnell, wenn die ökonomischen Rahmendaten positiv sind.

Wenn das wichtigste Börsenbarometer an der US –Börse ein Minus von 1175 Punkten ausweist, dann dauert es heute nicht mehr, wie einst 1929, Stunden bis die Nachricht sich in der Börsenwelt ausbreitet, sondern das geht in Sekundenschnelle. Die Anleger schienen zwar weltweit in Panik zu sein, aber die vernetzten Computerprogramme mit ihren wirkungsverstärkenden Hebeln tragen eine erhebliche Mitschuld an diesem Flash Crash. Sie verstärkten die Panik noch. So kam es, dass der VIX-Index im amerikanischen S&P 500 um 100 Prozent zunahm. Der VIX –Index oder Volatilitätsindex wird als Angstbarometer bezeichnet, da er die Kurschwankungen misst.

Am nächsten Tag war zwar nicht alles vorbei, aber die Märkte begannen damit, ihre Verluste wieder wettzumachen, denn und das müssen wir ganz klar sagen, es gab und gibt aktuell keinen Grund zur Panik. Die wirtschaftlichen Rahmendaten in den führenden Industrieländern sind weiterhin auf Wachstum ausgerichtet. Die Zinsen sind nach wie vor zu niedrig für eine Panikreaktion an den Aktienmärkten.

Auch wenn der jüngste Flash Crash noch nicht genau untersucht wurde, lassen sich einige Gründe schon ausmachen. Zum einen ist da die Angst vor weiteren zusätzlichen Zinsschritten der FED (anziehende Inflationsraten, positive Arbeitsmarktdaten etc. in den USA). Andererseits sind es die milliardenschweren Hedgefonds, die die Märkte bewegen. Und drittens spielen die schon erwähnten vernetzten Computerprogramme an den Börsen eine wichtige Rolle.

In Europa kommt ein weiterer Aspekt dazu. Mittlerweile dauert es bereits ein Jahrzehnt, dass die EZB die Geldschleußen geöffnet hält. Das ist für das Investmentbanking schon eine Generation, die niemals mit steigenden Zinsen konfrontiert war. Das Geld war, ist und bleibt noch eine gewisse Zeit zum Nulltarif zu erhalten. Jede Veränderung dieses Status wird wahrscheinlich eine weitere Schockwelle auslösen.

Wie reagieren Anleger auf einen Flash Crash?

Kleinanleger müssen als erstes hinterfragen, hat die eingetretene Situation etwas mit der realen Wirtshaft zu tun? Sind die Wirtschaftsdaten in der Realität in Ordnung? Haben sie sich nicht grundlegend geändert, dann ist Panik unangebracht. Und keine Sorge, Wirtschaftsdaten ändern sich nicht von heute auf morgen. Für Fälle eines Flash Crashs sollte stets eine Cash Reserve im Depot gebildet werden. Denn solche Momente sind die Gelegenheit, Aktien einzukaufen oder nachzukaufen, die dem selbst gesetzten Kauflimit längst enteilt sind, aber jetzt wieder zurückgekommen sind. Aber auch hier sollten Anleger einen klaren Kopf behalten. Übrigens, auch Fonds bieten in solchen Situationen eine gute Kauf- bzw. Nachkaufgelegenheit.