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Verteilungszentrum von Amazon in Harburg

Amazon plant einen neuen Verteilerpunkt in Harburg

Der Onlinehändler Amazon baut im Landkreis Harburg in Winsen sein erstes Verteilzentrum im Norden von Deutschland. Anfang 2017 soll der Bau beginnen und bereits zum Weihnachtsgeschäft sollen Bestellungen an Kunden ausgeliefert werden. Auf einer Fläche von 64.000 Quadratmetern entsteht “HAM2”, so das interne Kürzel für den neuen Standort im Gewerbegebiet Luhdorf. Die Verteilungszentren werden bei Amazon nach dem nächsten internationalen Flughafen benannt, der in diesem Fall Hamburg ist. Der Gebäudekomplex wird mit modernster Technologie ausgestattet. Für die Mitarbeiter werden über 1.000 Parkplätze vorhanden sein, dazu kommen 84 Stellplätze für LKWs und 76 Docks. Die Hallen werden werden vom Immobilienentwickler IDI Gazeley gebaut. Nach ursprünglichen Plänen sollten diese dann an Handwerker und Mittelständler vermietet werden, was rund 300 neue Jobs gebracht hätte. Nach der Einigung mit dem US-Unternehmen werden nun mehr als dreimal soviele Arbeitsplätze geschaffen. Derzeit liegt das nördlichste Logistikzentrum in Brieselang bei Berlin. Insgesamt betreibt Amazon in Deutschland aktuell neun Logistikzentren. Neben Winsen werden in Dortmund und Frankenthal weitere Zentren neu geplant. Zudem soll der bestehende Standort in Werne durch einen Neubau erweitert werden. Mit dem Ausbau des Logistiknetzwerkes soll die wachsende Nachfrage von Kundenseite schneller bedient werden können. Die Produktpalette soll in dem Zuge noch größer werden. Außerdem nutzen immer mehr unabhängige Händler Amazon als Plattform für den Absatz ihrer Waren, diese will man besser unterstützen. So können mittelständische Händler aus der Region über Amazon Kunden in ganz Europa erreichen. Für den Standort im Landkreis Harburg spricht auch die gute vorhandene Infrastruktur. Direkt an der Autobahn A39 gelegen und nur 35 Kilometer entfernt vom Hamburger Hafen sind schnelle Wege möglich. Die Stadtverwaltung plant nun den Logistikpark noch besser an öffentliche Verkehrsmittel anzubinden.

Neue Arbeitsplätze für die Region

Amazon will an dem Standort zum Start 1000 Mitarbeiter unbefristet einstellen. In Verteilungszentren vergleichbarer Größe an anderen Standorten arbeiten nach einigen Jahren etwa 2000 Menschen. Gesucht werden vor allem Logistik-Kräfte, Logistik-Manager, Personaler, IT-Spezialisten sowie Ingenieure. Mit den ersten Einstellungen wurde bereits begonnen. Zwischen Oktober und Dezember ist die wichtigte und umsatzstarke Weihnachtssaison im Handel. Dann will Amazon weitere Mitarbeiter für die Saison anwerben. Mitarbeiter im Versand müssen bis zu 12 Kilogramm schwere Pakete anheben und legen maximal zwölf Kilometer pro Schicht zurück. Amazon investiert in Winsen 90 Millionen Euro aus eigenen Mitteln. Weitere 110 Millionen kommen von Geschäftspartnern. Der Winsener Bürgermeister André Wiesen freut sich über das Großprojekt. Für seine Stadt sieht er neben der zahlreichen neu geschaffenen Arbeitsplätze positive Effekte auf die Kaufkraft und das Image. Kritik kommt von der Gewerkschaft ver.di: moniert werden niedrige Löhne sowie eine Überwachung der Mitarbeiter. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze begrüßt auch die Gewerkschaft ausdrücklich. Laut Amazon liegen die Löhne in den Logistikzentren im oberen Bereich der branchenüblichen Bezahlung. Mindestens 10,30 Euro brutto beträgt der Stundenlohn in Deutschland. Dazu kommen mehrere freiwillige Zusatzleistungen, wie leistungsbezogene Prämien, Sonderzahlungen, Aktienbeteiligungen für Mitarbeiter, kostenlose Versicherungen und Personalrabatte. Diese Leistungen sind keine Selbstverständlichkeit und sind oftmals auch in Tarifverträgen nicht zu finden. Mit diesen Extras kommt ein Mitarbeiter nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit auf einen durchschnittlichen Bruttolohn von 2483 Euro monatlich. Nicht zuletzt gibt es an den Standorten eigene Kantinen, die vom Arbeitgeber bezuschusst werden. Bei Amazon spezialisieren sich die einzelnen Standorte auf bestimmte Warengruppen, die von dort geliefert werden. Für Winsen sind diese Schwerpunkte noch nicht festgelegt worden. Allerdings wird der Chef aus Bad Hersfeld nach Winsen wechseln. In Bad Hersfeld wurden vor allem Textilien eingelagert und verschickt.

Amazon bleibt auf Wachstumskurs

Der US-Onlineriese will seinen weltweiten Wachstumskurs weiter fortsetzen. Dabei hat sich das Unternehmen längst zu einer Supermacht des E-Commerce entwickelt. Das Unternehmen dominiert den Handel von Waren im Internet sehr stark. Amazon Gründer Jeff Bezos hat eine ungeheure Erfolgsstory hingelegt. Zudem wird die Kundenbindung über Prime Mitgliedschaften, die zusätzliche Vorteile bringen, deutlich gestärkt. Prime Mitglieder sind treue Kunden und kaufen weitaus mehr ein als Nichtmitglieder. Die Aktie wurde zum Liebling vieler Anleger und erreichte in 2016 neue Höchstkurse. Sie bewegt sich auf die 1.000 US-Dollar Marke zu und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis diese durchbrochen wird. 2016 wurden Umsätze von 136 Milliarden Dollar erzielt, was einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei dem Unternehmen aus Seattle läuft vieles rund. Neue Geschäftsfelder wie die Lieferung von zuvor online bestellten Lebensmitteln über die neue Marke AmazonFresh versprechen höhere Umsätze. Derzeit ist Amazons Marktanteil bei online bestellten Lebensmitteln noch gering. Auch über den direkten Verkauf von Fahrzeugteilen wird intensiv nachgedacht. Die Strategie geht weiter in Richtung ein riesiger Händler für Alles zu werden.