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JPMorgan belässt Unilever auf Neutral

Unilever wird von JPMorgan weiterhin neutral eingestuft

In ihrer jüngsten Einschätzung des niederländischen Unternehmens Unilever, hat das US-Investmenthaus JPMorgan die Einstufung, im Vorfeld der Zahlen zum ersten Quartal, auf neutral belassen.

In einer vor wenigen Tagen verbreiteten Mitteilung sieht die zuständige Branchenanalystin Celine Pannuti eine Abschwächung des Umsatzwachstums der Branche zum Jahresauftakt. Dies führe, so Pannuti, zudem zu höheren Risiken der diesjährigen Unternehmensziele. Ebenso wurden in der Mitteilung die hohen Aktienbewertungen der Branche insgesamt kritisch beurteilt.

Anfang März wurde das erst im Dezember gesenkte Kursziel von 38 Euro auf 44 Euro angehoben. Wertsteigerungen bei Unilever, so die damalige Einschätzung, sollten durch Einsparungen, höhere Margen und einer progressiven Dividendenpolitik erreicht werden. Derzeit werden rund zwei Drittel des Gewinns als Dividende ausgeschüttet.

Mit dem Anlageurteil Halten befindet sich JPMorgan im Trend der Analystenbewertungen. Nach dem Analysebarometer von OnVista stuften von den 28 einbezogenen Analysen, 11 Unilever als Kauf ein, 13 rieten dazu die Aktie zu halten. Lediglich 4 rieten am 6.4.2017 zum Verkauf.

Unilever: Mit Marken auf dem Weltmarkt aktiv.

Unilever, wie auch andere Unternehmen der Branche leiden seit Jahren unter einem eher geringen Umsatzwachstum. Im Fall von Unilever bedeutet dies für 2016 einen kleinen Rückgang. Dafür schafft man es weitgehend, eventuelle Umsatzrückgänge im Ergebnis aufzufangen. Das Ergebnis je Aktie wurde im vergangenen Jahr um über 5 Prozent gesteigert, nachdem es 2015 um knapp 5 Prozent gesunken war, bei damals ordentlichem Umsatzwachstum von fast 10 Prozent.

Unilever ist eine kleine Besonderheit auf dem Kurszettel, da es sich eigentlich um ein Doppelunternehmen handelt. Als Firmensitze sind sowohl Rotterdam (Unilever N.V), als auch London (Unilever plc) eingetragen. Die Schwerpunkte des Unternehmens liegen in den Bereichen Nahrungsmittel, sowie Haushaltschemie und damit bei Produkten des täglichen Bedarfs. Besonders markant ist dabei die Inhaberschaft und Nutzung weltweiter Marken, Unilever nennt hier eine Zahl von über 400, die oftmals bekannter sind als das Unternehmen selbst. Von daher ist es sehr wahrscheinlich, dass jeder im täglichen Umgang auf Produkte von Unilever zurückgreift.

In 2016 erzielte Unilever einen Umsatz von über 52 Milliarden Euro. Das Hauptgeschäft liegt zu 57 Prozent in den Emerging Markets. In 13 Marken liegen die jährlichen Verkäufe bei über einer Milliarde Euro im Jahr, darunter fallen auch die in Deutschland bekannten Rexona, Rama, Knorr oder Langnese. Unter anderem in den Bereichen Tee, Eiscreme und Deodorants ist man Weltmarktführer

Laut eines Informationsblatts von 2015 teilt sich der damalige Gesamtumsatz von 53 Milliarden Euro wie folgt auf: 58 Prozent oder knapp 31 Milliarden Euro kamen aus den Emerging Markets. 42 Prozent oder 22,5 Milliarden Euro wurden in den entwickelten Märkten erzielt. Nach Märkten aufgefächert ist die wichtigste Region Asien, Afrika RUB. Der dortige Umsatzanteil lag bei 42 Prozent oder 22 Milliarden Euro. Es folgte der amerikanische Kontinent mit einem Anteil von 32 Prozent oder 17,3 Milliarden Euro. Die Heimatregion von Unilever, Europa, brachte es auf 13,6 Milliarden Euro oder einen Anteil von 26 Prozent.

Nach operativen Segmenten aufgeschlüsselt wurden 38 Prozent des Umsatzes oder 20 Milliarden Euro im Bereich Personal Care erwirtschaftet Personal Care ist die Körperpflegeeinheit von Unilever, mit Marken wie Axe, Dove, Lux oder Rexona. Im Bereich der Körperpflege sieht man sich unter den ersten Drei im Weltmarkt.

Foods kommt auf einen Umsatzanteil von 24 Prozent oder knapp 13 Milliarden Euro. Die Nahrungsmittelsparte umfasst Marken wie Knorr oder Hellmann’s, mit jeweils über einer Milliarde Euro Umsatz.

Es folgte Home Care mit 10,2 Milliarden Euro oder 19 Prozent und Refreshment mit 10,1 Milliarden Euro oder ebenfalls 19 Prozent. Homecare umfasst die Haushaltsreiniger des Unternehmens. Bekannteste Marke in Deutschland dürfte Domestos sein.

Refreshment oder „Erfrischungen“ ist für Marken wie Magnum oder Lipton bekannt.

Diese Verteilung hat sich auch in 2016 nicht wesentlich verändert.

Langfristig möchte Unilever sich vor allem digital stärker aufstellen. So soll das E-Commerce vorangebracht und die Investitionen in das digitale Marketing erhöht werden. Weiterhin ist Unilever bestrebt, durch Innovationen in Produkte den eigenen Marktanteil auszuweiten und in neue Märkte, sowie Segmente vorzustoßen. Das Volumenwachstum lag 2016 mit einem Plus von 0,9 Prozent unter den Vergleichszahlen des Vorjahres, sowie dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre.

Für die nächsten Jahre ist ein grundlegender Konzernumbau geplant, der die Sparten Food und Refreshment zusammenführen soll. Weiterhin will man einige Randbereiche dieser Segmente verkaufen.