RWE schreibt endlich wieder schwarze Zahlen
Ein zehn Prozent höheres Nettoergebnis sowie einen Wert von ungefähr 946 Millionen Euro sind die neuesten positiven Berichte über den Konzern RWE. Das Unternehmen schrieb das gesamte vergangene Jahr über rote Zahlen, sodass eine Erholung nur schwer vorstellbar war. Doch im ersten Quartal 2017 gelang RWE der Sprung zurück in die schwarzen Zahlen. Rolf Martin Schmitz, Konzernchef von RWE, zeigte sich äußerst positiv über die guten Nachrichten. Dass möglicherweise auch die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen sich auf die Entwicklung des Unternehmens ausgewirkt hat, kann zudem angenommen werden. Während die Aktie im frühen Handel noch ein Minus aufwies, befindet sie sich nun wieder im Plus.
Rascher Wandel
Das Jahr 2017 bringt RWE allerdings nicht nur ein erhöhtes Nettoergebnis. Werden die Sondereffekte bereinigt, erhöht sich das Nettoergebnis nämlich nicht um zehn Prozent, sondern verringert sich um 18 Prozent, sodass das Nettoergebnis letztendlich nur noch 689 Millionen Euro beträgt. Dennoch sieht neben Konzernchef Rolf Martin Schmitz ebenfalls Finanzvorstand Markus Krebber optimistisch in die Zukunft. Da das Jahr 2016 nur rote Zahlen für den Konzern brachte, kam der gute Start ins Jahr 2017 überraschend. Neben optimistischen Ausblicken verweist das Unternehmen auf die angestrebte Dividende von 50 Cent. Da die Aktie ihren Kurs bis dato hält, dürften auch keine Einbrüche an der Börse befürchtet werden.
Schuldenberg bleibt
Obwohl sich das Nettoergebnis und die Aktien gebessert haben, leidet RWE noch immer unter einer problematischen Lage. Trotz der Ausgliederung des Tochterunternehmens Innogy gestaltet sich die Zukunft des Konzerns, welcher sich auf konventionelle Stromproduktion spezialisiert hat, schwierig. Ohne den Innogy-Dividenden könnte die Versorgung der Strombezieher nicht stattfinden. Ebenfalls existiert bis dato noch keine Lösung in den Atomstreitigkeiten, welche mit hohen Kosten verbunden sind. Zudem besitzt RWE noch immer einen hohen Schuldenberg, welches das Unternehmen kaum zu stemmen vermag.
Wahl verschafft Besserung
Die NRW-Landtagswahl, durch welche die CDU und FDP nun eine Regierung bilden, wirkt sich gleichfalls günstig auf den Konzern auf. Vor allem eine Lösung mit langfristigem Wirken in Bezug auf den Braunkohleabbau könnte durch die kommende Regierung deutlich leichter zu bewirken sein. Würden die Grünen weiterhin ihre Meinung vertreten, könnte eine passende Lösung hingegen noch lange auf sich warten lassen. Zudem dürften nun ebenso die Kosten für die Atommüllendlagerung beglichen werden. Damit der Schuldenberg, welcher sowieso enorm hoch, nicht noch weiterwächst, könnte die Bezahlung auf einen Schlag geschehen. Dennoch bleibt weiterhin die Frage offen, woher der Konzern, welcher unter einer Vielzahl an Rückschlagen leiden musste, das notwendige Geld auftreibt.
Aktie im Aufstieg
Dass das Unternehmen schwere Zeiten hinter sich hat, lässt sich leicht anhand der Aktienwerte feststellen. Noch im Dezember 2016 lag der Aktienwert an einem Tiefpunkt von 11,01 pro Wertpapier. Seither ist eine deutliche Aufstiegsbewegung bemerkbar. Bis 31. März dieses Jahres erreichte die Aktie ein neues Hoch von 15,70 Euro. Bisher gelang es dem Unternehmen, seinen Aktienkurs zu halten, wobei geringe Schwankungen auftreten, da die Wertpapiere zeitweise zwischen 15,00 und 15,79 Euro gehandelt werden. Seit Ende März konnte das Unternehmen seinen Aktienwert jedoch nicht nur festigen, sondern gleichzeitig geringfügig erhöhen. Inzwischen besitzt die Aktie einen Durchschnittskurs von 16,30 Euro. Im Sommer 2016 wurde das Hoch von 16,49 Euro erzielt, sodass die aktuellen Aktienwerte den Spitzenwerten des vergangenen Jahres gleichen. Dürfte ein Ausbruch über 16,49 Euro geschehen, könnte sich sogar ein Potenzial entwickeln, wodurch die Aktie einen Kurs von 17,60 oder gar 21,22 Euro erzielen könnte. Sollte RWE seinen Aktienwert aber nicht halten können und die Aktie auf einen Wert von unter 15,79 Euro zurückfallen, wären wieder Tiefs in Höhe von 15,00 oder gar 14,23 Euro möglich.
Positives Ergebnis macht Mut
Das allumfassende positive Konzernergebnis macht den Beteiligten von RWE dennoch Mut. Weiterhin besteht die Hoffnung, dass die Strompreise steigen und ein möglicher Kapazitätsmarkt initiiert werden könnte. Zugleich ist es weiterhin offen, wie die konventionelle Stromerzeugung auf langfristigem Weg fortgesetzt wird. Alle Personen, welche somit beschließen, mit den Aktien des Unternehmens zu handeln, benötigen gleich wie die Konzernchefs Mut, da das Investment weiterhin hochspekulativ bleibt.