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Zehn Jahre Deutsche Post mit neuem Vorstand

Zehn Jahre Deutsche Post mit neuem Vorstand

In diesen Tagen vor zehn Jahren, genau gesagt am Montag, dem 14. Februar 2008 machte die Deutsche Post bundesweit Schlagzeilen. Einen Tag später trat der langjährige Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel zurück, und drei Tage danach, am 18. Februar, wurde Dr. Klaus Appel zu seinem Nachfolger bestellt.

Zehn Jahre Deutsche Post mit Vorstand Klaus Appel

Er leitet seit nunmehr zehn Jahren die Geschicke eines der größten bundesweiten Unternehmen. Die Aktie der DPAG, wie sich der Konzern selbst ganz kurz und knackig nennt, wird im DAX geführt; sie gehört auch seit längerer Zeit zum Portfolio des NDAC. Dort hat sie ihren Platz unter den Basisinvestments, in direkter Nachbarschaft zu Geldanlagen wie Deutsche Telekom Aktien, wie RWE Aktien, der Allianz Aktie, Bayer und Daimler.

Steuerfahndung und Presse gemeinsam vor der Haustür von Klaus Zumwinkel

Was war damals geschehen? An diesem Montagmorgen, buchstäblich noch zu nachtschlafender Zeit, stand die Steuerfahndung der Staatsanwaltschaft Bochum vor der Haustür von Vorstandschef Zumwinkel. Doch sie war nicht allein! Von der doch „so geheim gehaltenen“ Hausdurchsuchung des bundesweit bekannten Topmanagers hatte die Presse, wie man sagt, Wind bekommen. Das roch von Beginn an stark nach Durchstecherei. So wurde das gesamte Spektakel quasi live mitgeschnitten und dem Bundesbürger brühwarm zum Wochenanfang serviert. „Hausdurchsuchung bei Klaus Zumwinkel – Steuerhinterziehung in Millionenhöhe – …“. Die Reaktionen waren verheerend bis hin zu vernichtend, und zwar auf beiden Seiten. Zumwinkel, der von 1990 bis zum Jahreswechsel 1994/1995 Geschäftsführer der damaligen Deutschen Post gewesen ist und anschließend bis zu seinem Rücktritt Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post AG war, reagierte postwendend. Er bot seinen Rücktritt an, der sofort angenommen wurde. Doch auch die Staatsanwaltschaft Bochum musste Federn lassen. Die damals verantwortliche Staatsanwältin Margit Lichtinghagen wurde für die medienwirksame Inszenierung der Hausdurchsuchung über alle Maßen kritisiert. Der Fall Zumwinkel war vor zehn Jahren das erste Steuerhinterziehungsverfahren dieser Art und Größe. Lichtinghagen wurde in den nächsten Monaten von Bochum nach Köln versetzt; sie wechselte später auf eigenen Wunsch als Strafrichterin zum Amtsgericht Essen. Klaus Zumwinkel verlor infolge dieser Steueraffäre auch den Aufsichtsratsvorsitz bei der Deutschen Telekom sowie bei der Postbank.

Unternehmensführung der ruhigen Hand

Der geflügelte Spruch von Altkanzler Gerhard Schröder einer „Politik der ruhigen Hand“ lässt sich durchaus auf Klaus Appel übertragen. Schröder bezeichnete damit die Art seiner damaligen Wirtschaftspolitik, auch auf kurzfristige Ereignisse eher besonnen als überstürzt zu reagieren. Als er die ebenso überraschende wie unerwartete Nachfolge von Zumwinkel antrat, war Appel bereits knapp sechs Jahre lang Vorstandsmitglied; er verantwortete bei der Deutschen Post die Bereiche Global Business Services, Global Key Account Management sowie Global Customer Solutions. Davor war er Leiter des Zentralbereiches Konzernentwicklung Deutsche Post. Unter Klaus Appel hat sich das Unternehmen nicht nur weiterentwickelt; es ist durch Fusionen, Zukäufe sowie mit einem starken organischen Wachstum zu einem Logistiker mit Weltruf geworden.

Das zeigen eindrucksvolle Zahlen über die Deutsche Post DHL Group

  • Größter Postdienstleister europaweit und weltweit führender Logistiker
  • Unangefochtener Marktführer im deutschen Brief- und Paketmarkt
  • Rund 150.000 Mitarbeiter unter der Marke Deutsche Post
  • Rund 510.000 Mitarbeiter innerhalb der Deutsche Post DHL Group
  • Mehr als bundesweit 25.000 Postfilialen, Verkaufspunkte sowie DHL-Paketshops
  • Stabile Kursentwicklung der DPAG-Aktie im Mehrjahresvergleich
  • Regelmäßige Dividendenzahlung mit der Finanzstrategie, 40 bis 60 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre auszuschütten
  • 2017er Dividende je Aktie 1,05 Euro = 3,4 Prozent Dividendenrendite
  • … und anderes mehr

Klaus Appel und zwei seiner insgesamt sechs Vorstände sind bis 2022 bestellt, die anderen vier Vorstandsmitglieder bis zum Jahr 2020. Der Schritt ins neue Jahrzehnt wird vom Vorstand in toto bewältigt; das verspricht Kontinuität für langfristig umsetzbare Strategien in den vier DPAG-Unternehmensbereichen

  • Post – eCommerce – Parcel
  • Express
  • Global, Forwarding, Freight
  • Supply Chain

Zehn Jahre sind eine lange Zeit

Vergessen ist der trübe Montagmorgen im Februar 2008, als sich für die Deutsche Post, aber auch für manch anderen auf einen Schlag vieles änderte. Heutzutage kennt niemand mehr Klaus Zumwinkel, wohl aber Klaus Appel. Der wird anlässlich der 2018er Hauptversammlung am Dienstag, dem 24. April mit einiger Sicherheit Gutes und Erfolgreiches berichten. Den Aktionären winkt erneut eine stattliche Dividendenzahlung, die wenige Tage später auf ihre Konten überwiesen wird. Und einen ersten Ausblick verspricht die Präsentation des Geschäftsberichtes 2017 am Mittwoch, dem 7. März 2018. Auch der Niedersächsische Aktienclub ist mit Geschäftsführung und Anlageausschuss gespannt darauf, was die Deutsche Post von sich und über sich kundtun wird.