Absatzrekord bei Mercedes-Benz
2016 konnte Mercedes-Benz das erfolgreichste Jahr in seiner langen Firmengeschichte feiern. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, konnte zum Auftakt der Automesse in Detroit gute Nachrichten verkünden. Die Verkaufszahlen wurden um knapp 12 Prozent auf 2,23 Millionen Autos gesteigert – inklusive der Marke Smart. Nie zuvor wurden so viele Autos mit einem Stern an Kunden ausgeliefert.Das Wachstum liegt über den deutschen Mitbewerbern. Besonders gut entwickelte sich das Geschäft in Europa und China. Im größten Einzelmarkt China stiegen die Verkaufszahlen um 26,6 Prozent an. Die größte Absatzregion Europa verbuchte einen Zuwachs von 12,4 Prozent. In zahlreichen Ländern wie Deutschland, Italien, Japan, den USA und Kanada oder Südkorea ist Mercedes Marktführer gemessen an Zulassungen im Premiumsegment der PKWs. Somit konnte bereits das sechste Rekordjahr in Folge beim deutschen Autohersteller eingefahren werden. Seit 2013 wächst Mercedes jedes Jahr zweistellig. Von den Erfolgen partizipieren auch die Mitarbeiter. Einen Bonus von 5400 Euro erhalten alle in Deutschland nach Tarifvertrag Beschäftigte. Die Ausschüttung orientiert sich am operativen Gewinn.
Nach zehn Jahren verkaufte Mercedes wieder mehr Autos als der große bayerische Rivale BMW. Erneut verkaufte sich die C-Klasse gemessen an Einheiten mit 425.000 Stück am besten. Aber auch die aktuellen Versionen aus der E- und S-Klasse verkaufen sich hervorragend. Des Weiteren macht sich die Modelloffensive bei den SUVs bezahlt. Um mehr als ein Drittel zum Vorjahr konnten die verkauften Einheiten gesteigert werden. Der Absatz der Marke Smart ist mit rund 145.000 verkauften Autos ebenfalls auf einem Rekordniveau und mit 21 Prozent deutlich über dem Vorjahr. Noch stärker wuchs die Sportwagen Marke Mercedes AMG mit einem Plus von 44 Prozent. Etwa 100.000 Fahrzeuge wurden von den sportlichen Limousinen, Coupés, SUVs, Cabriolets und Roadstern abgesetzt. Das Portfolio an verschiedenen Modellen inklusive der Submarken Smart, AMG und Maybach ist so groß wie nie zuvor. Gerade im Premiumsegment wird potenziellen Kunden eine breite Auswahl geboten.
Die Prognose für die Zukunft sieht positiv aus. Für 2017 wird mit leicht wachsenden Verkaufszahlen und Umsätzen geplant. Dank starker Margen im Premiumbereich ist Mercedes-Benz das wichtigste Unternehmen im Daimler Konzern. Die neue E-Klasse verspricht weiter steigende Zahlen und Gewinne. Sie wird erstmalig das ganze Jahr über in China verfügbar sein. Der Absatzmarkt in Asien ist sehr wichtig für deutsche Autohersteller, die Nachfrage dort ist weiterhin enorm groß. Auch Geländewagen sind weiterhin stark nachgefragt. In der Sparte LKW rechnet man mit einer Stabilisierung des Geschäfts nach schwachen Zahlen im letzten Quartal 2016. Vor allem in Lateinamerika und den USA brach das Geschäft bei den LKWs deutlich ein. Allerdings blieb dies die einzige schlechte Nachricht im Rekordjahr 2016.
Pläne für Elektroautos werden beschleunigt
In 2016 wurde eine Offensive in Richtung Elektroautos und Digitalisierung angestoßen. Aktuell werden als reine Elektrowagen nur der Smart sowie die B-Klasse in der Flotte angeboten. Bis 2025 sollen unter dem neuen Label “EQ” zehn Elektromodelle in Serie gehen. Die Palette soll vom Smart bis zum SUV reichen. Deren Anteil an allen verkauften Autos soll 15 bis 25 Prozent betragen. In Bremen sollen die ersten Autos vom Band rollen. Im dortigen Werk soll 2019 das erste Modell in Serie gehen. Als Brückentechnik zur Elektromobilität werden Hybridmodelle mit einer Mischung aus Verbrennungs- und Elektromotor genutzt. Das Ziel bei den Stuttgartern ist klar definiert: auch bei reinen Elektroautos soll Mercedes die Premiummarke Nummer eins werden. Zudem kann der Konzern mit Elektrowagen seine Klimabilanz massiv verbessern. Aktuell wird diese beim Schadstoffausstoß von steigenden Verkäufen an SUVs verhagelt. Nur mit Hilfe der Elektromobilität können die Schwaben die Vorgaben aus der EU einhalten. Bereits in 2017 soll der erste elektrische LKW in einer kleinen Serie produziert werden. Branchenexperten gehen davon aus, dass über zehn Milliarden Euro in die Elektrosparte investiert werden müssen.
Protektionistische Pläne von Donald Trump als Risiko
Die USA sind ein sehr wichtiger Markt für Mercedes. Etwa jedes sechste Auto weltweit wird dort verkauft. Der protektionistische Kurs der neuen Regierung unter Präsident Trump ist ein Risiko vor allem für ausländische Autohersteller. Deren hohe Absatzzahlen in den USA sind ein Dorn im Auge. Trump möchte, dass Autofabriken in den USA anstatt in Mexiko errichtet werden.Zuletzt wurde offen mit der Einführung von Strafzöllen gedroht. Ein Werk in Mexiko soll mit 35 Prozent Einfuhrzoll belegt werden. Auch Lastwagen werden aus Mexiko in das Nachbarland geliefert. Sollten zusätzlich Exporte aus Deutschland mit Zöllen verteuert wird, droht Mercedes ein großer Schaden