Warren Buffet kauft in Deutschland zu
Warren Buffett, der legendäre amerikanische Starinvestor aus Omaha, sagte einmal: „Es ist viel besser, ein hervorragendes Unternehmen zu einem guten Preis zu kaufen als ein gutes Unternehmen zu einem hervorragenden Preis“
Dass es in Deutschland sehr viele gute Unternehmen gibt, hat sich international herumgesprochen. Aber Buffett will mehr, er möchte stets hervorragende Unternehmen für seine Berkshire Hathaway Beteiligungsgesellschaft erwerben und findet sie auch zunehmend im deutschen Mittelstand, wie beispielsweise die Wilhelm Schulz GmbH aus Krefeld. Er erwarb damit einen weltweit führenden Hersteller und Spezialisten für Rohrteile, dessen Mitarbeiter 2016 einen Jahresumsatz von ca. 200 Millionen hauptsächlich mit dem Bau und Vertrieb von Spezialrohren für die Öl-, Gas- sowie der chemischen- und der Nuklearindustrie erwirtschafteten.Wenn Warren Buffet in Deutschland Aktien kauft
Warren Buffett investiert langfristig
Für all seine Beteiligungen gilt, dass sie langfristig in seine Berkshire Hathaway eingegliedert werden. Dabei mischt sich die Gesellschaft so wenig möglich in die laufenden Geschäfte ein. Seine Unternehmen bleiben relativ selbständig und behalten dabei große unternehmerische Freiheiten. Die Familienunternehmen bleiben Teil der Gesellschaft und werden nicht weiter verkauft.
Das zeichnet Warren Buffet gegenüber anderen Beteiligungsgesellschaften (in Form von Finanzinvestoren) aus, die meist die übernommenen Unternehmen nach kurzfristigen und harten Sanierungsmaßnahmen wieder für einen höheren Preis verkaufen.
Sein Anlagegrundsatz als einer der erfolgreichsten Value (Wert)-Investoren der Welt wird durch ein weiteres Zitat unterstrichen:
„Wir investieren nur in ein Unternehmen, wenn wir (1) die Geschäfte verstehen, (2) die langfristigen Aussichten des Unternehmens gut sind (bewiesene Ertragskraft, gute Erträge auf das investierte Kapital, keine oder nur geringe Verschuldung, attraktives Geschäft), (3) das Unternehmen von kompetenten und ehrlichen Managern geleitet wird und (4) sehr attraktiv bewertet ist.“ Das ist auch der Grund, warum sich die Aktien der Berkshire Hathaway als eine langfristige Anlage in sehr vielen Depots von Fondsgesellschaften und Kleinanlegern befindet. Warren Buffett ist Zeit seines Lebens der Theorie des Value- Investments vom Gründer der Fundamentalanalyse Benjamin Graham treu geblieben und setzte sie erfolgreich in die Praxis um.
Warren Buffett und seine Berkshire Hathaway Gesellschaft
Waren Buffett, der am 30. August 2017 87 Jahre alt wird, wurde in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska geboren. Nach ersten Erfolgen in der Investmentbranche gründete er 1955 die Berkshire Hathaway Inc. Der Name stammt aus einer alten übernommenen Textilfabrik, die er zu einer der erfolgreichsten Holding ausbaute. In der Holding selbst arbeiten 25 Mitarbeiter. In den Mitgliedsunternehmen seiner Gruppe sind ca. 367.000 Mitarbeiter beschäftigt, die 2016 einen Jahresumsatz von 223,6 Mrd. US-Dollar weltweit erwirtschafteten, wobei 24,1 Mrd. als Gewinn in der Kasse blieben. Der Gewinn ist eine wichtige Größe, denn er dient u.a. der weiteren Finanzierung von Übernahmen. Berkshire Hathaway finanziert seine Übernahmen nicht durch die Aufnahme von Schulden, sondern aus dem Cashflow. Das macht die Holding unabhängig von fremden Einflüssen. Über 80 Firmen gehören aktuell zu der Holding. Darunter befinden sich u.a. große Versicherer, eine große Frachteisenbahngesellschaft, Autohäuser, Zeitungen etc. In Deutschland gehören zum Portfolio Beteiligungen am Rückversicherer Munich Re, die Charterfluggesellschaft Netjets u.a.
Zu einem großen und besonderen Ereignis gestaltet sich immer wieder die jährliche Hauptversammlung der Berkshire Hathaway, zu der jährlich zehntausende Aktionäre, Finanzjournalisten und andere Interessenten nach Omaha kommen. Die Vorstellung des Geschäftsberichtes ist dabei der kleinste Teil der Veranstaltung. Der weitaus größere Teil der Zeit wird dazu genutzt, Fragen an das Führungsduo aus Warren Buffett und seinen langjährigen kongenialen Partner und Vice Chairmen Charlie Munger zu stellen. Die Fragen beschäftigen sich aber nicht nur mit dem Geschäftsbericht und der künftigen Übernahmestrategie, sondern auch Fragen zu anderen Themen aus Politik und Wirtschaft werden von den beiden älteren Herren, Charlie Munger ist Jahrgang 1924, mit großer Geduld und Humor stundenlang beantwortet. Diese Aktionärsversammlung hat sich damit den Ruf als „Woodstock der Kapitalisten“ verdient erarbeitet.
Interessant ist auch, dass die A-Aktie von Berkshire Hathaway seit ihrer Ausgabe niemals gesplittet wurde. Sie ist die teuerste Stückaktie mit zuletzt rund 248.790 US-Dollar (Stand: 28.04.2017). Seit 1966 wurden keine Dividenden mehr gezahlt. Dass solche Aktien nicht so günstig am Markt zu handeln sind, dürfte jedem klar sein. Deshalb wurde 1996 als neue Kategorie die B-Aktie eingeführt. Besitzer der B-Aktie haben allerdings auch nur ein eingeschränktes Stimmrecht von 1/10.000. Der Kurs betrug rund 165 US-Dollar (Stand 28.04.2017) und ist damit auch für Kleinanleger eine Option.Einige Kleinanleger versuchen, das Portfolio von Berkshire Hathaway teilweise zu kopieren und wundern sich dann, wenn der gleiche Erfolg ausbleibt. Das wird auch nur in den seltensten Fällen funktionieren, da die Einstandskurse der von Buffett erworbenen Aktienpakete niedriger sind, als sie der Privatanleger erhält (Sondervereinbarungen, Rabatte etc.). Wenn ein Mann wie Buffett auf Einkaufstour geht, bewegt das die Kurse auch schon im Vorfeld. Den besten Kurs erhalten Privatanleger, wenn sie B-Aktien der Berkshire Hathaway erwerben und langfristig halten.
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