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Berkshire Hathaway erwirbt Oncor nicht

Berkshire Hathaway erwirbt Oncor nicht

Selten genug in seiner langen Karriere hat Starinvestor Waren Buffet mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway eine Niederlage in einem Bieterrennen einstecken müssen. Auf der Schlussgeraden abgefangen zu werden, passiert auch einem Börsenfuchs wie ihm.

Berkshire Hatheway verliert bei der Übernahme von Oncor

Ein kluge Entscheidung oder eine Niederlage?

Bis vor kurzem stand eigentlich einer Übernahme des texanischen Energieunternehmens Oncor durch Berkshire Hathaway nichts mehr im Wege. Die Chancen standen für einen Abschluss des Übernahmedeals nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen durchaus günstig, weil Buffet dieses Mal vorher mit den zuständigen Behörden über die Probleme wegen der regulatorische Seite des Handels gesprochen hatte und diese ausgeräumt wurden. Aber natürlich kommt ohne die mehrheitliche Zustimmung der Gläubiger kein Übernahmedeal zustande.

Am 21. August 2017 hat Warren Buffet den Kampf um das insolvente Unternehmen Oncor, einem Stromnetzbetreiber aus Texas, aufgegeben. Das Unternehmen ging an Sempra Energy aus Dallas, dass für die Übernahme 9,45 Milliarden US- Dollar geboten. Mit der Übernahme der aufgelaufenen Schulden zahlt Konkurrent Sempra Energy laut Medienberichten eine Summe von 18,8 Milliarden US-Dollar.

Damit setzte der Hedgefonds Elliott Management als Gläubiger seine Interessen durch. Der Fonds gilt als versierter Spezialist für Übernahmen. Auch hatte der größte Gläubiger, der Mutterkonzern von Oncor, Energy Future Holdings, sich gegen eine Übernahme durch die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway ausgesprochen und entsprechend Stimmung dagegen gemacht.

Warum hat Warren Buffet nicht aufgestockt?

Die von Berkshire Hathaway vorgelegte Offerte lag um etwa 700 Millionen Dollar niedriger als das von der Gegenseite und liegt auch etwa 300 Millionen Dollar über dem kalkulatorischen Wert von Oncor bei einer geplanten Sanierung und Restrukturierung des Unternehmens durch das Management von Elliot.

Da der Gläubiger Elliot das bessere Angebot, dass von Sempra Energy kam, anzunehmen empfahl, waren die Würfel gefallen zu Ungunsten von Berkshire Hathaway gefallen.

Am Ende hieß es insgesamt 18,8 Mrd. Dollar von Sempra zu 18,1 Mrd. Dollar von Berkshire Hathaway.

Sicher hätte Buffet das Kapital gehabt, um die Offerte locker zu überbieten. Aber Warren Buffet bleib seiner Strategie treu, sich nur sehr selten an Übernahmeschlachten mit gegenseitigem Überbieten des Preises zu beteiligen. Außerdem ist die Gesellschaft von Buffet für ihre Zahlungsdisziplin bekannt. Er nennt einen Preis, den er aus den zur Verfügung gestellten Unterlagen ableitet und bleibt dabei. Für Oncor betrug der Preis 9 Milliarden Dollar plus die Übernahme der Schulden. Oncor besitzt mit rund 3,4 Millionen Haushalten in den USA, das es mit Energie versorgt eine relativ stabile und sichere Einnahmequelle. Abzüglich der Schulden ist der Preis von 9 Milliarden damit auch in Ordnung. Mehr war für Warren Buffet für das angeschlagene Unternehmen nicht zahlbar und daran hielt sehr sich eisern.

Ob der neue Investor Sempra Energy, dem bereits einige Strom und Gasversorger in den USA und Südamerika gehören, das Schiff bei Oncor wieder mit den notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen flott bekommt, ist angesichts der schwankenden Energiepreise, auch noch eine ungewisse Frage. Sempras Marktwert von 29 Milliarden Dollar und die Erfahrungen des Managements lassen aber auf eine positive Entwicklung schließen.

Der große Gewinner des Oncor- Übernahmedeals ist Elliot, der den größten Teil des Differenzbetrages von 700 Millionen mehr einnimmt und nun als größter Gläubiger von nicht besicherten Oncor- Anleihen einem höheren Anteil für seine Anteile erzielen kann.

Fazit

Mit seiner strikten Übernahmepolitik hat sich W. Buffet vielleicht eine Chance entgehen lassen. Aber wie sagte Altmeister Andre Kostolany einmal sinngemäß: Die nächste Straßenbahn und damit die nächste Gelegenheit kommt bestimmt. Und ob es überhaupt ein Fehler war, bleibt abzuwarten.

Der Markt der börsennotierten fünf verbliebenen US- Energieunternehmen ist in Bewegung geraten. Hohe Schuldenberge und schwächelnde Erträge lassen weitere Fusionen und Übernahmen erwarten. Auch für Warren Buffets und seine legendäre Investmentgesellschaft.

Wer selbst auf den amerikanischen Energiesektor setzen will, dem empfehlen wir angesichts des schwankenden Dollars und der Probleme, die in den Bilanzen der Unternehmen versteckt sind, den Kauf eines Fonds.