Der TecDAX
Der TecDAX ist ein deutscher Aktienindex fĂŒr Technologiewerte, den die Deutsche Börse 2003 einfĂŒhrte. Er beinhaltet die 30 gröĂten deutschen Technologieunternehmen, die auf den DAX folgen. Wie alle Titel in der DAX-Familie genĂŒgen die TecDAX-Unternehmen dem Prime Standard. Die Deutsche Börse bezeichnet den TecDAX als Auswahlindex, da er die gröĂten und stĂ€rksten Unternehmen aus dem Technologiebereich nach dem DAX darstellt.
Berechnung und Komposition des Deutschen Index fĂŒr Technologiewerte
Die Deutsche Börse fĂŒhrte den Index als Ersatz fĂŒr den Nemax50 ein. Sie rechnete ihn auf das Datum 30.12.1997 mit einem Ausgangswert von 1000 Punkten zurĂŒck. Zu seinen Werten gehören Unternehmen aus verschiedenen Technik-Sektoren, wie der Kommunikationstechnik, IT- und Medizintechnik, der Telekommunikationsbranche und der Halbleiterindustrie.
Der TecDAX ist ein kapitalgewichteter Index
Die Entscheidung, wer zu den gröĂten deutschen Technologieunternehmen gehört, trifft die Börse ĂŒber die beiden Kriterien Marktkapitalisierung und Börsenumsatz. Gehören mehr als fĂŒnf Prozent eines Wertes nur einem AktionĂ€r (GroĂaktionĂ€re), rechnet die Deutsche Börse diese Aktien fĂŒr die Ermittlung der Marktkapitalisierung raus. Sie berĂŒcksichtigt nur im Streubesitz befindliche Aktien. Hierdurch gewĂ€hrleistet die Börse die Handelbarkeit des Index. Die Kriterien bestimmen die Gewichtung und den Rang eines Unternehmens im TecDAX. Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung und einem hohen Börsenumsatz erhalten einen höheren prozentualen Anteil am Index, als kleinere Unternehmen.
Andere Gewichtungsformen sind die Preisgewichtung (Dow Jones) und die Gleichgewichtung. Die Preisgewichtung nimmt den aktuellen Kurswert der Aktie als Gewichtungsfaktor. In gleichgewichteten Indizes erhalten alle Titel den gleichen Rang.
AusfĂŒhrung als Performanceindex und als Kursindex
Der TecDAX besteht in zwei Formen, einem Performanceindex sowie einem Kursindex. Ein Performanceindex rechnet ausgeschĂŒttete Dividenden wieder rein. Er legt sie wieder in die jeweils ausschĂŒttenden Aktientitel an. Ein Kursindex betrachtet Dividenden und weitere AusschĂŒttungen nicht mehr weiter. Damit profitiert der TecDAX Preisindex von einem Zinseszinseffekt reinvestierter AusschĂŒttungen, wĂ€hrend der Kursindex nur die reinen KursverĂ€nderungen aufzeichnet. Die Unterschiede in den Wertentwicklungen der beiden Versionen verdeutlichen den Performancebeitrag von wieder angelegten AusschĂŒttungen. Auf dem Kapitalmarkt haben sich Performanceindizes durchgesetzt.
Die Aktien genĂŒgen dem Prime Standard
Mit dem Prime Standard entwickelte die Deutsche Börse spezielle Anforderungen, die eine hohe QualitĂ€t seiner Index-Titel gewĂ€hrleisten. TecDAX-Aktien mĂŒssen diese fĂŒr Ihre Aufnahme in den Index erfĂŒllen. Zu diesen Transparenzanforderungen gehören die Rechnungslegung nach IFRS oder US GAAP sowie eine erhöhte Informationstransparenz gegenĂŒber Investoren. Hierunter fallen die Vorschriften zur Ad-hoc-PublizitĂ€t.
Pflege und Ăberwachung des Index
Die Deutsche Börse ist verantwortlich fĂŒr den Index und passt ihn regulĂ€r zweimal jĂ€hrlich im MĂ€rz und September an. Völlig automatisiert und regelbasiert nimmt die Börse neue Titel auf und entfernt Titel, welche die Kriterien des TecDAX nicht erfĂŒllen. Damit gewĂ€hrleistet die Deutsche Börse, dass der Index immer transparent und nachvollziehbar bleibt. Die automatisierte ĂberprĂŒfung beurteilt, ob sich Ănderungen im Rang ergeben. Neben VerĂ€nderungen in der UnternehmensgröĂe und der LiquiditĂ€t sind Fusionen und Neuemissionen weitere GrĂŒnde fĂŒr Anpassungen.
Der TecDAX gehört neben dem DAX, MDAX, SDAX und HDAX zu den wichtigsten Auswahlindizes der DAX-Familie. Weitere Indizes der Deutschen Börse sind Strategieindizes, wie beispielsweise der DivDAX oder der VDAX.