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Staatsanleihe

Staatsanleihe – die Anleihe mit Staatsgarantie

Wir finden den Begriff Staatsanleihe auch unter dem Wort Staats-Obligationen. Es handelt sich dabei verzinsliche Wertpapiere, die von einem Staat zur Finanzierung seiner Aufgaben herausgegeben werden. Dieses Finanzierungsinstrument in verschiedenen Formen und Laufzeiten dient dem Staat dazu, am internationalen Kapitalmarkt Geld aufzunehmen, das er für die ordnungsgemäße Erledigung seiner Aufgaben und notwendige Investitionen benötigt.Der Begriff Staat wird dabei auch erweitert auf nachgeordnete Gebietskörperschaften oder aber auch Staatsbetriebe ausgeweitet. Wichtig ist dabei, dass bei solchen Anleihen eine Staatsgarantie vorhanden ist.

Der Markt für Staatsanleihen

Deutsche und internationale Staatsanleihen werden an der Börse gehandelt. Für den Kurs der Anleihen sind das Rating und die damit verbundene Bonität des Staates wichtig. Diese beruht auf der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Schuldners, aber auch auf der Stabilität der politischen Verhältnisse im Land. Damit eng im Zusammenhang steht die Zinszahlung. Denn hier werden die Gläubiger auch genau hinsehen und schauen, welche Sicherheiten hat der Staat zu bieten, dem sie ihr Geld leihen.

Das Rating der Staatsanleihen

Das Rating der Staatsanleihen wird von Ratingagenturen vorgenommen. Die einflussreichsten Agenturen haben ihren Sitz in den USA und sind unter den Namen Moodys, Standard & Poor und Fitch bekannt.

Nach wirtschafts- und finanzwissenschaftlichen Vorgaben bewerten sie die Bonität der Länder und ihre Staatsanleihen. Das Ergebnis sieht der Anleger dann kurz zusammengefasst in den bekannten Buchstabenkombinationen von Dreifach A als höchste Bonität mit einem Ausfallrisiko, dass die Gläubiger auch längerfristig vernachlässigen können, bis zum Buchstaben D ohne Abstufungen, denn ein Zahlungsausfall bleibt ein sogenannter „in default“.

Die Länder werden vereinfacht gesagt in die Gruppen anlagewürdig (englisch: investment grade) mit den Ratings AAA bis BBB inklusive Baa3 bzw. BBB- und spekulativ (englisch: speculative grade) mit den Ratings BB oder schlechter bis D aufgeteilt.

Deutschland besitzt übrigens eine Triple A Bewertung. Das versetzt den deutschen Finanzminister immer wieder in die komfortable Lage die niedrigsten Zinsen auf den Kapitalmärkten für seine Schuldenpapiere zahlen zu müssen.

Ohne Rating wird kein Land am Kapitalmarkt eine Staatsanleihe platzieren können, denn gerade Pensionskassen, Personen- und Sachversicherungen etc. müssen für die Anlage ihres Kapitals darauf achten, dass es nicht in ausfallgefährdete Anleihen aus dem spekulativen Bereich angelegt wird. Das schreiben ihnen Gesetze und Statuten vor.

Wenn ein Rating sich ändert, dann ändern sich auch die Kurse der Staatsanleihen sowie die zahlenden Zinsen.

Auch private Kleinanleger können Staatsanleihen ganz normal über ihren Broker kaufen. Das hat den Vorteil, dass eine jährliche Zinszahlung bis zur Rückzahlung des Kapitals am Ende der Laufzeit erfolgt. Aber sie sollten auch hier das Risiko bedenken und sich vorher über das Land informieren, wie die wirtschaftliche Lage dort ist und wie hoch die Staatsverschuldung schon aufgelaufen ist. Griechenland heute und Argentinien in der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass es zwingend notwendig ist, die entsprechenden Ratings über die gesamte Laufzeit genau zu beobachten, um ggf. die Notbremse zu ziehen.

Wer sich das nicht zutraut oder wem das zu aufwendig ist, der sollte doch besser zu einem Fonds greifen. Hier sorgt das Management für eine breite Streuung und damit ist auch der eventuelle Ausfall einer Staatsanleihe nicht ganz so existenzbedrohend.

Und zum Schluss noch eine kleine Episode:

Russische Staatsanleihen aus der Zarenzeit gab es lange Zeit zu einem Spottpreis, da die 1922 gegründete Sowjetunion diese nicht anerkannten. Keiner wollte sie erwerben und so lagen sie jahrzehntelang in den Banktresoren. Als die Sowjetunion von der Bildfläche verschwand, dachte sich der große Spekulant Andre Kostolany, wenn Russland am Kapitalmarkt wieder kreditwürdig sein will, muss es doch erst die alten Schulden bezahlen und kaufte die Anleihen. Und er behielt Recht, Russland zahlte die Schulden zurück. Die Kursdifferenz war der nicht ganz kleine Gewinn für ihn und seine Mitstreiter.

Wir lernen daraus, dass auch Staatsschulden zurückgezahlt werden müssen, manchmal dauert es eben nur länger.