Neuer Chef-Investor bei der Allianz
Knapp ein Jahr war Andreas Gruber der Chefinvestor beim Versicherungsriesen Allianz. Nun verlässt er das Investment Management der Gesellschaft zu Ende Dezember. Als Begründung für seinen Rückzug führte er private Gründe an. Mit dem Beginn des vorzeitigen Ruhestands beendet er eine knapp 30 Jahre dauernde Karriere bei der Allianz.
Allianz: Neuer Chefinvestor ab Januar 2018
Nachfolger an der Spitze der Investoren wird Carsten Quitter. Zum Jahresende übernimmt er die Position des Chief Investment Officer (CIO) für die Allianzgruppe.
Eine geplante Kurzfristlösung als Übergang
Andreas Gruber hatte die Leitung der Investmentsparte der Allianz im Januar 2017 übernommen. Er stand der Allianz Investment Management (AIM) vor. Bereits im Januar sei klar gewesen, dass seine Verpflichtung nur für eine vorübergehende Dauer sein werde, berichtet Gruber vor wenigen Tagen der Nachrichtenagentur Reuters. Gruber hatte die Geschäfte gemeinsam mit Claus Stickler geführt. Wie das Unternehmen kürzlich in einer Pressemeldung bekanntgab, bleibt es vorerst bei dieser doppelten Führungsspitze aus Claus Stickler und Carsten Quitter.
Ein direkter Übergang von der Italientocher
Carsten Quitter kommt von der italienischen Tochter der Allianz. Ihn erwarten als neuen CIO der AIM vielfältige Aufgaben, für die er durch seine langjährige Karriere mit internationalem Hintergrund gut gerüstet sein dürfte. Als studierter Informatiker kam Quitter im Jahr 2005 von der damaligen Swiss Re zu dem großen deutschen Versicherer. Seine frühere Tätigkeit als Unternehmensberater dürfte ihm geholfen haben, die Tätigkeiten in der Schweiz, in den Vereinigten Staaten von Amerika und schließlich auch in Italien schnell zu beherrschen und den beruflichen Aufstieg konsequent zu verfolgen. In den letzten Jahren hatte er die Investmentstrategie für den italienischen Markt verantwortet. Erst seit Anfang des Jahres berichten die regionalen CIOs an den Chefinvestor mit Sitz in München. Er hat somit direkten Einfluss auf die Geldanlage und auf die Anlagepolitik der Tochtergesellschaften in den Regionen. Ab Anfang 2018 übernimmt der 52 Jahre alte Quitter die weltweite Strategie für das Kapitalanlagegeschäft. Die AIM steuert die gesamte weltweite Investmenttätigkeit des Versicherers, sie liegt somit in einer Hand.
Die AIM als Hüterin der Investments
Erklärtes Ziel der AIM ist es, als langfristiger Investor aufzutreten. Sie strebt nach einer Maximierung der Ressourcen im globalen Umfeld und sucht dafür Investmentlösungen mit exzellenter Rendite und hoher Sicherheit. So sollen wettbewerbsfähige Ergebnisse entstehen, die die Position der Allianz im Wettbewerb stärken. Insbesondere geht es darum, durch eine herausragende Reputation für Vertrauen bei den Vertragspartnern zu sorgen. Dazu gehört auch eine hohe Motivation der Mitarbeiter durch ein sehr gutes Entwicklungsumfeld. Mit der Steuerung der Anlage der Versicherungsbeiträge legt die AIM eine fundierte Basis für die Segmente Kranken, Leben, Schaden und Unfall und schafft damit eine solide Grundlage für das wirtschaftliche Überleben des Versicherers. Letztlich bildet die AIM die Brücke zwischen den Versicherungskunden und den Kapitalmärkten, denn sie ist zuständig für das Investment der Kundengelder. Die Umsetzung der Geldanlagen wird durch hochqualifizierte Asset Manager betreut, die über langjährige Erfahrung im Markt verfügen. Über 500 Experten unterstützen die AIM dabei, eine starke Finanzgemeinschaft zu sein, die global agiert und international bestens vernetzt ist.
Globale und regionale Verantwortung in einer Hand
Heute ist die AIM in über 60 Ländern vertreten. Von München aus verfolgt man das Prinzip der Hubs, sie sitzen unter anderem in Mailand, in Paris und in Singapur. Jeder Hub deckt ein Marktsegment ab, so dass sich lokale und globale Teams in die Organisation einbringen und ihre Erfahrung hubübergreifend nutzen. Mit der Einrichtung des Investment Management Boards aus den Leitern der regionalen Chief Investment Officers und den global verantwortlichen Leitern ist eine Zusammenführung der Zuständigkeit in regionaler und globaler Hinsicht sichergestellt, so dass die nötige Expertise Hand in Hand geht.Weiteres zur Allianz