Forex, auch Devisenmarkt
Seinen Ursprung fand der Devisenhandel im antiken Griechenland. Zu dieser Zeit arbeiteten in der Hafenstadt PirĂ€us so genannte Geldwechsler, welche MĂŒnzen aus aller Welt wechselten, indem sie den Anteil an Gold am Gewicht der MĂŒnze feststellten. Im 16. Jahrhundert fertigte die einflussreiche Familie Medici ein Buch an, in dem alle auslĂ€ndischen WĂ€hrungen und ihre Wechselkurse aufgefĂŒhrt waren. Der heutige Devisenhandel FOREX leitet sich aus dem Englischen ab: Foreign exchange market.
Im Jahre 1880 fiel dann der Startschuss fĂŒr den internationalen Devisenhandel und man konnte erstmals auslĂ€ndische Zahlungen auf einem Bankkonto im Ausland gutschreiben lassen. Durch die GrĂŒndung zahlreicher Institutionen, wie der Weltbank oder des IWF, sowie durch das 1944 vereinbarte Bretton-Woods-Abkommen, entstanden weltweit feste Wechselkurse. Zentralbanken wurden dazu verpflichtet bei Ăber- oder Unterschreitung der Interventionspunkte einzugreifen und diese wieder zu festigen. Diese gefestigten WĂ€hrungskurse wurden 1969 gelockert. Ein paar Jahre spĂ€ter begann die EG mit dem gemeinsamen Block-Floating gegenĂŒber dem USD. Dies war die Geburtsstunde der frei schwankenden Wechselkurse. Folglich erhöhten sich auch die Risiken der Marktteilnehmer und die DevisenmĂ€rkte waren gröĂeren VolatilitĂ€ten ausgesetzt. Aus diesem Grund wurden zahlreiche bankenaufsichtsrechtliche Neuregelungen erforderlich, welche ein effektiveres und effizienteres Risikomanagement gewĂ€hrleisten sollten.
Teilnehmer am Devisenmarkt
Die bedeutendsten Teilnehmer am internationalen Devisenmarkt sind Kreditinstitute, Hedge-Fonds, Industrieunternehmen, HandelshÀuser, private DevisenhÀndler und Spekulanten. Es ist ein professioneller Handel zwischen institutionellen Anlegern.
Der GroĂteil des Devisenhandels findet auĂerbörslich im Interbankenhandel statt. Gehandelt wird generell nur werktags (eine Ausnahme sind Feiertage in den Vereinigten Staaten oder der 1. Mai in Europa) und das rund um die Uhr. So können die Investoren auf alle relevanten Ereignisse reagieren.
Die gehandelten Wechselkurse werden meist in WĂ€hrungspaaren, wie z.B.: EUR-USD, angegeben. Die AusgangswĂ€hrung wird dabei als BasiswĂ€hrung (base currency) und die ZielwĂ€hrung als QuotierungswĂ€hrung (quote currency) bezeichnet. Solche WĂ€hrungspaare werden im Fachjargon auch als âMajorsâ bezeichnet, wenn der US Dollar ein Teil des WĂ€hrungspaares ist. Ist dies nicht der Fall werden die WĂ€hrungspaare als âCrossesâ bezeichnet. Die meistgehandelten WĂ€hrungen am internationalen Devisenmarkt sind die ReservewĂ€hrungen US Dollar, Euro, Japanischer Yen und Britisches Pfund sowie der Australische Dollar. ZusĂ€tzlich werden auch noch gerne WĂ€hrungen mit starken FinanzplĂ€tzen, wie der Schweizer Franken oder WĂ€hrungen von rohstoffreichen LĂ€ndern, wie der Kanadische Dollar, gehandelt.
Devisenhandel und DevisengeschÀft
Beim Devisenhandel am FOREX werden von international tÀtigen Kreditinstituten WÀhrungen in Form von standardisierten DevisengeschÀften gehandelt. Dies verhÀlt sich im Prinzip Àhnlich wie am Aktienmarkt, indem man auf steigende oder fallende Kurse spekuliert.
Die DevisengeschÀfte teilen sich in 4 Formen:
Devisenkassa- oder SpotgeschĂ€fte (zwischen dem GeschĂ€ftsabschluss und ErfĂŒllung der beiderseitigen AnsprĂŒche liegen maximal 2 Bankarbeitstage)
Devisentermin-, Solo- oder OutrightgeschĂ€fte (zwischen GeschĂ€ftsabschluss und dem Tag der ErfĂŒllung des GeschĂ€ftes liegt mindestens ein Zeitraum von 3 Bankarbeitstagen oder sogar mehreren Monaten. Die vereinbarten Vertragsbedingungen mĂŒssen dabei auch eingehalten werden wenn sich der WĂ€hrungskurs stark verĂ€ndert hat.)
DevisenswapgeschÀfte (ein KurssicherungsgeschÀft, welches auf einer Kombination aus KassageschÀft und TermingeschÀft basiert)
DevisenoptionsgeschÀfte (eine Vereinbarung, welche es dem OptionskÀufer ermöglicht eine WÀhrung zu einem bestimmten Preis und Zeitpunkt zu kaufen)