Emission bei Anleihen
Es können verschiedene Wertpapiere genutzt werden, um an Kapital zu gelangen. Eine Möglichkeit fĂŒr die Geldbeschaffung besteht in der Ausgabe einer Anleihe, der Emission. Dieses Prinzip funktioniert wie folgt. Das Unternehmen legt fest, welchen Geldbetrag es benötigt, zum Beispiel 100 Millionen Euro. Nun wird diese Summe in viele kleine Schuldverschreibungen geteilt. HĂ€ufig wird als Nennwert 1000 Euro verwendet. Aus den 100 Millionen Euro entstehen somit 100 000 Schuldverschreibungen. Diese werden nun am Markt platziert. GroĂinvestoren wie auch Kleinanleger haben nun die Möglichkeit, dem Unternehmen das entsprechende Geld ĂŒber den Kauf von Schuldscheinen zu leihen. Sobald alle Schuldverschreibungen auf dem Markt platziert sind, entscheiden wie ĂŒblich Angebot und Nachfrage ĂŒber den Preis der Anleihe. Ganz gleich jedoch wie sich der Kurs entwickelt, bei FĂ€lligkeit bezahlt das Unternehmen 100 Prozent des Nennwerts zurĂŒck.
Der Gang an die Börse und das Parkett
Ein Unternehmen hat auch andere Möglichkeiten, um an frisches Kapital zu kommen. Durch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ermöglicht sie Anlegern, Aktien zu erwerben und somit ein Teilinhaber des Unternehmens zu werden. Das Unternehmen muss damit klarkommen können, dass ihm nicht mehr der volle Besitz zusteht, sondern die Ăffentlichkeit daran partizipieren darf. Jedoch gibt es auch Unternehmen wie den FC Bayern MĂŒnchen, die sich bewusst gegen einen Gang zur Börse entscheiden und bestimmen, wer Aktien des Unternehmens halten darf. Nun jedoch zu der Frage, wie der Gang an die Börse eigentlich funktioniert.
Wichtig dabei, wie wird der sogenannte Emissionspreis, also der erste offizielle Aktienkurs ermittelt? Es existieren drei Möglichkeiten:
â das Festpreisverfahren
â das Bookbuilding â Verfahren
â das Auktionsverfahren
Das Festpreisverfahren wird zwar heute nicht mehr angewandt, findet sich aber immer noch in LehrbĂŒchern. Dabei gibt der Emittent, also das Unternehmen, den Preis pro Aktie vor. UnterstĂŒtzt wird das Unternehmen wie auch bei den anderen Methoden von der konsortialfĂŒhrenden Bank, also dem Finanzinstitut, welches die Aktienausgabe abwickelt. Durch den Vergleich von Aktienkursen Ă€hnlicher Unternehmen legt der Emittent einen realistischen Kurs fest.
Im Gegensatz dazu wird beim Bookbuilding â Verfahren kein fester Preis vorgegeben. Potentielle GroĂinvestoren, also Interessenten an den Aktien, geben unverbindlich Gebote ab, wodurch eine Preisspanne ermittelt wird. Bei dem sogenannten Bookbuilding können nun Interessenten KaufauftrĂ€ge zu einem Preis innerhalb der ermittelten Preisspanne abgeben. Aus diesen Daten wird der Emissionspreis ermittelt. Gebote, die unterhalb des Emissionspreises liegen, werden abgelehnt. DemgegenĂŒber werden Gebote oberhalb davon akzeptiert, wobei nur der Emissionspreis gezahlt werden muss.
Die Kapitalerhöhung
Befindet sich das Unternehmen bereits an der Börse, benötigt jedoch zusĂ€tzliches Geld, spricht man von einer Kapitalerhöhung durch Emission. Es werden neue, sogenannte junge Aktien auf den Markt geschĂŒttet. Das kann nun zweierlei bedeuten. Entweder das Unternehmen möchte demnĂ€chst GroĂinvestitionen tĂ€tigen oder eine Fusion durchfĂŒhren oder aber es ist gezwungen, die Fremdkapitalquote abzubauen. Mindestens 75 Prozent der Anwesenden auf der Hauptversammlung mĂŒssen der Kapitalerhöhung zustimmen. FĂŒr BestandsaktionĂ€re bleibt diese MaĂnahme nicht ohne Folgen. Durch die Ausgabe neuer, zusĂ€tzlicher Aktien verĂ€ndert sich nĂ€mlich der prozentuale Anteil des Anlegers am Unternehmen. Da durch diesen sogenannten VerwĂ€sserungseffekt durch Emissionsich nicht nur das Stimmrecht pro Anleger verringern wĂŒrde, sondern auch die Dividende auf mehr Anteile nun aufgeteilt werden muss, erhalten AltaktionĂ€re ĂŒber das Bezugsrecht die Möglichkeit, junge Aktien zu erwerben, um somit ihr prozentuales Stimmrecht zu wahren.