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Der Durchschnittskosten Effekt oder auch Cost-Average Effekt

Der Durchschnittskosten Effekt oder auch Cost-Average Effekt

Viele der regelmäßigen Aktien- und Fondskäufer schlagen sich mit dem ewigen Problem herum, wann ist der geeignete Zeitpunkt für einen Einstieg in die Anlage. Die avisierten Wertpapiere sollten günstig zu erwerben sein, das ist das große Ziel der Anleger. Wer allerdings auf den Durchschnittskosteneffekt setzt wird meistens immer den richtigen Zeitpunkt erwischen.

Definition des Durchschnittskosteneffektes

Der Durchschnittskosteneffekt ist ein Effekt, der bei der regelmäßigen Anlage gleich bleibender Beträge in Wertpapiere entsteht. Dieser Effekt kommt bei Sparplänen zur vollen Wirkung. Die Sparpläne beziehen sich z. B. auf  Aktien- und Rentenfonds, aber die Finanzinstitute bieten auch Sparpläne auf Aktien, Zertifikate etc. an.

Wer bisher noch nichts von Durchschnittskosteneffekt von seinem Banker gehört hat, dem ist vielleicht der englische Ausdruck cost average effect oder dollar cost averaging schon untergekommen.

Durchschnittskosteneffekt am Beispiel des NDAC – Fonds

Voraussetzung ist, Anleger schließen einen Sparplan z.B. auf einen Aktienfonds des NDAC ab. Dieser Fonds ist auf Grund der enthaltenen Wertpapiere den Schwankungen der Märkte unterworfen.

Der Anleger erhält  im Idealfall den Durchschnitt seiner Anteile bei gleich bleibenden Raten günstiger, als wenn er regelmäßig zu unterschiedlich hohen Preisen eine gleich bleibende Menge von Anteilen erwirbt. Er investiert 150 Euro jeden Monat. Bei hohen Anteilspreisen des NDAC-Fonds  werden dann eben automatisch weniger Anteile gekauft (z.B. 2 Anteile zu 75 Euro) und bei niedrigen Anteilspreisen (z.B. 3 Anteile zu 50 Euro) entsprechend mehr. Es wird also je Anteil das harmonische Mittel (Durchschnitt) der Kurse des NDAC-Fonds  für den Anleger berechnet und in sein Depot eingebucht. In unserem Beispiel entsteht ein Depotwert 300 Euro mit 5 Anteilen über zwei Monate. Allerdings liegt der Durchschnittswert je Anteil jetzt bei 60 Euro.

Mit dem Durchschnittskosteneffekt durch Sparpläne wird das Problem des richtigen Timings verringert, ganz ausschalten lässt es auch hier nicht.

Ein weiterer wesentlicher Pluspunkt für einen Sparplan ist die Erziehung des Kunden zum regelmäßigen Sparen, wenngleich die  Kunden den Sparplan jederzeit aussetzen und kündigen können. Dazu aber müssen Kunden  wieder eine psychologische Hemmschwelle überwinden. Bei steigenden Kursen ist das in der Regel schwieriger als  bei fallenden Kursen. (Siehe auch Stichpunkt Börsenpsychologie)

Weitere Vorteile des Durchschnittskosteneffektes

Verluste sehen am Anfang nicht so schlimm aus. Beim ersten ernsthaften Rücksetzer an der Börse, egal ob Korrektur oder ein richtiger Crash, bleiben Sparplanbesitzer meist cool, da der Einstiegskurs mit dem Markt steigt oder fällt. Kursgewinne und -verluste unterliegen einer stetigen Verwässerung.

Kritische Anmerkungen zum Durchschnittskosteneffekt

Im Verlaufe des  Sparplanes werden Anleger feststellen, dass der Durchschnittskosteneffekt immer weiter abnimmt. Die eingezahlten Raten bringen beim Kauf der Anteile immer weniger und später dann keine  Effekte. Logischerweise ist das  bereits vorhandene Wertpapierkapital dann zu hoch, um irgendeinen Effekt durch den cost average effect auszuweisen. Das im Sparplan angesammelte Kapital hat in diesem Fall die Wirkung einer Einmalanlag erreicht. In diesem Fall spricht man auch vom negativen Durchschnittskosteneffekt.

Ein gutes Verkaufsargument ist ein Sparplan in jedem Fall, denn viele Aktionäre oder Fondsanleger schrecken vor einer einmaligen Vollinvestition zurück, speziell  nach einem starken Rücksetzer oder Crash  Dass mit einem Sparplan meist größere Beträge investiert werden, als bei einer Einmalinvestition, kann man positiv oder negativ sehen.

Auszahlpläne funktionieren nach dem umgekehrten Prinzip

Wer die Früchte seiner Arbeit mit den Wertpapieren (z.B. mit Rentenbeginn) genießen will, wird zu einem Auszahlplan greifen. Hier erleben wir den negativen Durchschnittskosteneffekt (engl. negative cost average effect)

Damit  ist gemeint, dass sich bei einem Entnahmeplan aus einem Depot mit konstanten Auszahlungsbeträgen methodische Nachteile gegenüber dem Verkauf von einer konstanten Anzahl von Anteilen ergeben. Das bedeutet der Anleger entnimmt pro Monat, Quartal etc. einem bestimmten Betrag oder aber er verkauft eine bestimmte Anzahl von Aktien oder Fondanteilen. Bei beiden Wegen muss der Anleger eine Rechnung mit vielen Unsicherheitsfaktoren in die Zukunft anstellen, denn er muss sich fragen, wie lange reicht das erwirtschaftete Kapital bzw. wie lange soll es reichen.

Wer genügend Kapital angespart hat, dem reichen womöglich die Erträge (Dividenden, Ausschüttungen, Zinsen etc.) aus den Anlagen oder er nimmt den jährlichen Wertzuwachs aus dem Grundkapital für seine  weitere Lebensplanung. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass es egal ist, wieviel Jahre er davon  leben möchte.

Schwierig sind diese Prognosen auf jeden Fall. Keiner weiß, wie sich die Wertpapiere, Dividenden, Zinsen etc. in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln werden, d.h. ob sie den erwarteten Ertrag erwirtschaften können.

Fazit:

Der Durchschnittskosteneffekt ist ein gutes psychologisches Verkaufsargument am Anfang eines Sparplans. Im umgekehrten Fall (negativer Durchschnittskosteneffekt) ist eine genaue Planung und Prognose für die Zukunft notwendig, um auf Grund der begrenzten Zeitdauer keine bösen Überraschungen zu erleben.