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Aktien bewerten – die Zinsstrukturkurve

Aktien bewerten – die Bedeutung der Zinsstrukturkurve

Die Zinsstrukturkurve bildet einen Indikator für zukünftige Zinstrends

Anhand der Zinsstrukturkurve erhalten Investoren nützliche Hinweise. Voraussetzung ist, dass sie richtig gelesen wird. Es ist vorteilhaft für Anleger, rechtzeitig zu erkennen, wann sich ein Abschwung am Aktienmarkt abzeichnet, damit durch entsprechende Positionierung im Portfolio gegengesteuert werden kann. Die Zinsstrukturkurve ist ein Top-Crash-Indikator. Sie wird von Fachleuten für Marktdeutungen herangezogen. Die Kurve steigt normalerweise von links nach rechts an. Dies ist beispielsweise anhand des Zinsniveaus von Staatsanleihen gut zu beobachten. Die Grafik der Zinsstrukturkurve veranschaulicht den Zusammenhang zwischen Verzinsung und Restlaufzeit. Für jede Laufzeit, im Zeitrahmen von einem Jahr bis zu zehn (maximal fünfzehn) Jahren, wird in der Statistik der gegenwärtige Zinssatz ausgewiesen. Im Normalfall liegt die niedrigere Rendite am kurzen Laufzeitende, die höhere am langen.

Seit Mitte der 1970er Jahre ist jeder Rezession eine umgekehrte Zinsstrukturkurve vorausgegangen. Die Erfahrung zeigt, dass Aktienkurse bereits vier Monate vor einer Rezession sinken. Zwischen einer inversen Zinsstrukturkurve und einem Abschwung liegen achtzehn Monate. Bei der Schlussfolgerung ist zu beachten, dass, anders als früher, Notenbanken heutzutage bei Konjunkturschwächen stärker intervenieren.

Bei einer inversen Zinsstrukturkurve ist die kurzfristige Anleihenrendite höher, als die langfristige

Somit ist für Beobachter ein Abflachen oder Kippen der Kurve relevant. Sobald sich kurzfristige und langfristige Zinsen einander annähern, wird die Zinsstrukturkurve flacher. Schließlich zeigt sich eine inverse Kurve, sobald die Anleihen mit kurzer Endlaufzeit höhere Zinsen erreichen, als die mit langer Endlaufzeit. Die Konstellation einer umgekehrten Kurve stellte wiederkehrend ein Anzeichen für einen wirtschaftlichen Abschwung in unmittelbarer Zukunft dar. Eine entscheidende Rolle bei bevorstehenden Entwicklungen spielt die Erwartungshaltung der Investoren. Anleihen mit hoher Verzinsung sind umso begehrter, je mehr Anleger in der Zukunft niedrigere Zinsen erwarten. Dann steigt insbesondere die Nachfrage nach Anleihen mit langer Restlaufzeit. Dies ist so, weil Investoren noch über Jahre hinweg von hohen Zinszahlungen profitieren wollen. Rentenpapiere mit kurzer Endfälligkeit erfahren mangelnde Marktnachfrage. Damit sinkt allerdings die Rendite bei den Anleihen mit hoher Verzinsung, weil deren Kurse steigen. Die geringe Nachfrage nach niedrig verzinsten Wertpapieren mit kurzfristigen Endlaufzeiten verursacht bei diesen einen Kursrückgang. In der Folge steigen hier nun die Renditen. Aus diesem Grund verändert sich über einen längeren Zeitraum die Zinsstrukturkurve. Die Rendite der langfristigen Anleihen fällt unter das Niveau der kurzfristigen.

In der Regel erwarten Investoren niedrigere Zinssätze, wenn eine Abschwächung der Konjunktur absehbar wird. Meistens erfolgt in diesem Zusammenhang zur Stützung der Wirtschaft eine gelockerte Geldpolitik durch die Zentralbanken.

Die Zinsentwicklung des US-amerikanischen Anleihenmarktes im Fokus

Eine umfassende Marktbewertung beinhaltet die Beobachtung von Zinsstrukturkurven außereuropäischer Anleihenmärkte. Die Performance des deutschen Aktienmarktes wird bereits seit den 1970er Jahren international beeinflusst. Von weltweiten Ereignissen bis zu Handelsabkommen sind insbesondere die global ausgerichteten Geschäftsbereiche deutscher DAX-Konzerne betroffen. Die Anleihen- und Aktienmärkte der Vereinigten Staaten von Amerika gehören noch immer zu den einflussreichsten dieser Welt. In den USA steigen seit 2017 die kurzfristigen Zinsen leicht an, denn die US-amerikanische Notenbank Fed hat eine vorsichtige Zinswende eingeleitet. Ziel ist es, die Geldpolitik zu normalisieren, da die Krisenjahre vorbei sind. Die US-amerikanische Wirtschaft ist – wider Erwarten – unter Präsident Donald Trump stabil aufgestellt und die Arbeitslosigkeit ist weiter gesunken. Die Unternehmen stellen neue Arbeitskräfte ein. Die US-Steuerreform soll diese Bereitschaft weiter fördern. Die Inflation ist gering. Bedenklich ist der Anstieg des US-amerikanischen Haushaltsdefizits, da Zugeständnisse an Kongressabgeordnete gemacht werden mussten, um die Steuerreform durchzusetzen. Langfristig ist der Plan, auf Grundlage eines dauerhaften Wirtschaftswachstums weit über 2 % die Schulden zu reduzieren. Die Zinsstrukturkurve der US-Anleihen begann 2017, flacher zu werden, weil die Zinsen für zweijährige Bonds stiegen und die für zehnjährige fielen.

Die Zinsstrukturkurve für deutsche Bundesanleihen zeigt mit einem Anstieg von links nach rechts die typische Struktur. Anfang März 2018 liegt die Rendite bei zweijährigen Staatsanleihen bei minus 0,497 %, bei zehnjährigen bei plus 0,711 %.

Zusammenfassend lässt sich sagen, …

… dass die Zinsstrukturkurve als Frühindikator dienen kann. Am Ende einer Rezession wird bevorzugt in Anleihen investiert, wohingegen die Haltung gegenüber Aktien zurückhaltend ist. Im Verlauf der wirtschaftlichen Erholung steigen die Unternehmensgewinne, damit einhergehend die Aktienkurse. Die Nachfrage nach Aktien bleibt über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau, wohingegen das Kaufinteresse an Rentenpapieren zurückgeht. In dieser Phase ist die Beobachtung der Zinsstrukturkurve bezüglich der Rendite und Risikoaufschläge festverzinslicher Wertpapiere ein sinnvolles Instrument zur Marktanalyse, weil die Spitze des Bullenmarktes bereits erreicht sein könnte. Eine inverse Zinsstrukturkurve ist ein Crash-Indikator.